Großbaustellen stellen meist enorme Anforderungen an Mensch, Material und Gerät wobei die Arbeitssicherheit dabei immer an oberster Stelle steht und heute glücklicherweise ein steter Begleiter im modernen Baugeschehen ist. Neben der Sicherheit in Bezug auf Maschinen und Geräte stehen natürlich auch die Wege und Arbeitsplatzzugänge auf den Baustellen im Fokus. Beim bereits im Jahre 2012 begonnenen, aktuellen Neubau der U-Bahn- Station am Roten Rathaus in Berlin Mitte, Teil der Verlängerung der U-Bahn Linie U5 vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor, stand das Bauunternehmen Porr Deutschland GmbH, NL Berlin hierbei vor einer neuen Herausforderung. Zum Bau der hundert Meter langen Station wurden für die Schachtarbeiten Zugangstreppen als Hängekonstruktion benötigt, welche je nach Baufortschritt auf bis zu 16m Schachttiefe mitwachsen sollten. Gemeinsam mit den Technikern des Gerüstherstellers ALFIX GmbH aus dem sächsischen Großschirma entstand zunächst ein 3D Modell zur Feststellung der machbaren Gerüstgeometrie, aus welchem im Anschluss die Kenngrößen für die statische Berechnung abgeleitet werden sollten. Die Ingenieure wählten das bewährte ALFIX Modul PLUS II System, bauaufsichtliche Zulassungsnummer Z-8.22-906 und Z-8.22-913, als Basis der Konstruktion und ergänzten dieses aus dem ALFIX Baukasten mit Treppenelementen und Spezialteilen.
So entstanden zwei Treppentürme mit einer Laufbreite von je ca. 1,10m und einer Belastbarkeit von maximal 500 kg/m². Die Länge pro Treppenlauf beträgt 2,57m und überwindet hierbei jeweils 2,00m Höhenunterschied zwischen den Podesten. Um den Baggern in der Sohle der U-Bahn Station das weitere Abtragen des Bodens zu ermöglichen, wurden die Treppentürme unabhängig von der Aufstandsfläche am Bauwerk abgehängt. Zwei unterschiedliche Lösungen kamen hierbei zum Einsatz. Die Treppe welche sich im Schacht unmittelbar vor dem Roten Rathaus befindet und deren Kopfbereich auch von der dortigen Besucherplattform aus zu sehen ist, konnte mittels ALFIX Stahlgitterträgern über bauseitige, vom Bauunternehmen Porr Deutschland GmbH eingebaute, Breitflanschträger (HEA) auf der schon vorhandenen Betondecke aufgestützt werden. Es wurde so eine ausreichende Anzahl an Hängepunkten geschaffen um die Kräfte optimal zu verteilen. Etwas komplizierter war es bei der Treppe im Nachbarschacht. Da hier zunächst keine Deckenkonstruktion vorhanden war, blieben den Ingenieuren nur die Betonwände. Mittels ALFIX Gitterträgerwandbefestigungen, welche mit Schwerlast-Spezialdübeln an der Betonwand befestigt wurden, konnten Stahl Gitterträger als Auskragung und Anschlagpunkt für den Treppenturm montiert werden. Die gesamte Konstruktion hängt mit ihren ca. 4.500 kg plus Verkehrslast somit an nur vier solcher Punkte, völlig frei im Schacht und ermöglicht auch hier die weiteren Ausschachtungen bei gleichzeitiger Zugangsmöglichkeit zur Baugrube und der ständigen Gewährleistung eines Rettungsweges.
Neben den hierbei eingesetzten Treppenelementen 500 kg/m² bietet der Hersteller ALFIX GmbH auch 200 kg/m² und 750 kg/m² Treppen als Einzelwangensystem, kombinierbar mit Standard Gerüstbelägen, ergänzend zum Modulgerüstsystem ALFIX Modul PLUS II an und deckt somit nahezu alle Bedarfe für temporäre Treppenbauwerke im Bereich Bauzugang, Fluchtweg sowie im öffentlichen Bereich. Für letzteren sind auch kindersichere Füllstabgeländer, Spaltabdeckungen und Kunststoffkappen für die Knotenverbindungen verfügbar. Die jeweilige Laufbreiten, Steigungsverhältnisse und Abmessungen entsprechen dabei den allgemeinen Vorschriften. Eine mögliche, projektunterstützende Planung durch die Konstruktionsabteilung der ALFIX GmbH gewährleistet bereits im Vorfeld Planungssicherheit für die Auftraggeber und Gerüstbauunternehmer.
