ALFIX Fassadengerüstsystem – ALFIX MODUL MULTI 4.0 – ALFIX Wetterschutzdach VARIO
Die stabile Einheit zwischen Modul- und Rahmengerüstsystemen ist die Grundlage für flexible, temporäre Überdachungen aus Gerüstsystembauteilen. Der Gerüsthersteller ALFIX GmbH, aus dem sächsischen Großschirma, stellt hierfür ausgeklügelte Systeme und Varianten sowie ein umfangreiches Know-how im Bereich der Ingenieurleistung bereit.
Vorabplanung mittels 3D CAD-Projektierung
In enger Abstimmung mit einem ortsansässigen Architekturbüro sowie dem Unternehmen Bindig Gerüstbau GmbH wurde zur Sanierung der Produktionshalle der CAWI Stanztechnik GmbH Schwarzenberg ein wirtschaftliches und sicheres Konzept zur Einrüstung nach TRBS 2121 entwickelt. Aufgrund zahlreicher Erweiterungen der Produktionshalle in den letzten Jahren waren keine präzisen vollumfänglichen Bestandsunterlagen des 25,0 m breiten und 100,0 m langen Bauobjektes vorhanden.
Zum Erhalt einer umfassenden Grundlage für die technische Vorabplanung, wurden in Zusammenarbeit mit dem Gerüstbauunternehmen im Rahmen eines Drohnenfluges circa 300 – 400 Fotos vom einzurüstenden Objekt erstellt. Aus diesen konnte in der Technikabteilung der ALFIX GmbH ein fotorealistisches Modell erstellt werden, welches als Grundlage für die Planung und Errichtung diverser Traggerüste aus ALFIX Fassadengerüstsystem sowie dem Modulgerüstsystem ALFIX MODUL MULTI 4.0 und Überbrückungen der Anbauten aus systemfreien Gitterträgern diente.
Mit ALFIX Fahrschiene und Fahrwagen noch flexibler
Um trotz Sanierungsarbeiten an den Verglasungen im Dach der Halle einen uneingeschränkten Produktionsbetrieb zu gewährleisten, wurde eine Überdachung mithilfe des ALFIX Wetterschutzdach VARIO geplant und errichtet. Damit für die Gewerke Materialkosten und wertvolle Zeit eingespart werden konnten, wurde das Wetterschutzdach als fahrbare Variante ausgebildet. Die tragfähige ALFIX Fahrschiene wurde auf der gesamten Länge beidseitig verbaut, um die Position des Daches flexibel zu verschieben und einen kontinuierlichen Baufortschritt wetter-unabhängig zu ermöglichen. Zudem ist das Bestücken einzelner Segmente der Baustelle mit Werkstoffen mithilfe eines Krans mühelos dank der verschiebbaren Dachausführung möglich.
Vielseitige Einsatzmöglichkeiten durch Dachträger Eckteil 37,5°
Das ALFIX Wetterschutzdach VARIO weist eine Spannweite von circa 27,0 m auf. Ausgebildet als verschiebbare Kederhalle im Zeltprinzip werden die vertikalen Dachelemente ebenfalls aus den Aluminium-Dachträgern gebildet. Um diese besondere Form des Satteldaches zu konstruieren, werden zwei Dachträger Eckteile 37,5° zusammengesetzt. Damit ergibt sich ein senkrechter Teil, der mit den Kederplanen in Standardlängen ebenfalls spaltlos geschlossen werden kann. In Kombination mit Zugbändern und Eckaussteifungen konnte diese beachtliche Spannweite auch als fahrbare Variante unter Berücksichtigung der Wind- und Schneelasten in der Projektabteilung der ALFIX GmbH statisch nachgewiesen und vom Gerüstbauunternehmen realisiert werden.
Das Dachträger Eckteil 37,5° ist ein wahres Multitalent: Durch die Verwendung dieses Produktes können verschiedene Dachformen und Neigungen hergestellt werden. Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten machen das Dachträger Eckteil 37,5° auf dem Markt einzigartig. Das Dachträger Eckteil 37,5° ist eine Konstruktion aus hochwertigen Aluminiumprofilen, dabei bilden Aluminiumrohre den Ober- und Untergurt. Im Fokus steht jedoch das präzise, aus Aluminium gebogene doppelspurige Kederprofil. Je nach Anwendung lässt sich das Dachträger Eckteil 37,5° über Rohrverbinder und Kederprofilverbinder mit Dachträgern oder Firstträgern verbinden. Durch die symmetrische Aufbauweise der Konstruktion ergibt sich eine Vielzahl von Möglichkeiten für den Anwender. Die Aufbauvarianten finden sich im Katalog ALFIX Wetterschutzdach VARIO unter Wetterschutzdach | ALFIX GmbH
Dank der Möglichkeit, das ALFIX Wetterschutzdach VARIO flexibel und vielseitig auf nahezu alle Gerüstsysteme aufzusetzen, wurden die Traggerüste, angepasst an die Gegebenheiten vor Ort, sowohl aus Fassadengerüst- als auch aus Modulgerüstsystem geplant.
ALFIX Fassadengerüst nach TRBS 2121
An der West- sowie der Giebelseite wurde das universelle Rahmengerüst ALFIX Fassade der Breitenklasse W09 mit Konsolverbreiterung auf einer Höhe von 14,0 m verbaut. Das sichere Erreichen einer jeden Gerüstlage nach TRBS 2121 wurde mit dem Einbau von klappbaren ALFIX TRBS Geländern der Feldlänge 2,57 m realisiert. Die 2022 mit dem EuroTest-Preis für besondere Leistungen im Arbeitsschutz ausgezeichneten voreilenden Geländer bestehen aus einem zweiteiligen, fest integrierten und im System verbleibenden Seitenschutz, der ein reibungsloses, regelkonformes Stellen der nächsten Gerüstlage inklusive Absturzschutz gewährleistet. Der zügige Aufbau unter Berücksichtigung der Einhaltung der Absturzsicherungen nach TRBS und der Betriebssicherheitsverordnung wurde von den beteiligten Firmen vor Ort positiv geschätzt. Auf den Längsseiten der Produktionshalle waren durch die großen Glasflächen Verankerungen für die Traggerüste im üblichen Sinne nicht möglich. Hier wurde mit dem Gerüstbauer und dem Auftraggeber nach einer Lösung gesucht, die sowohl die hohen Verankerungskräfte in Längs- als auch in Querrichtung aufnehmen und in das Bauwerk ableiten konnte. Dank Unterstützung des Auftraggebers wurden spezielle Ankerpunkte geschaffen, welche die Lasten in die Stahlbetonkonstruktion führten. Hierzu mussten mittels horizontal verbauter Gitterträger die Lasten über sogenannte Wechsel vom Gerüst in den Bestand abgetragen werden.
ALFIX MODUL MULTI in Kombination mit systemfreien Gitterträgern
Um eventuell auftretende Schneelasten noch effektiver ableiten zu können, wurden im Innenhof zwischen den Anbauten Stützgerüste aus dem höchst anpassungsfähigen ALFIX MODUL MULTI 4.0 errichtet und die Anbauten mit systemfreien Gitterträgern wirtschaftlich überbrückt. Dadurch konnten Auflagerlastkonzentrationen besser verteilt und abgeleitet werden.
Mit detaillierten Plänen durch vorherige digitale Aufmaße konnten Ankerpunkte gegen abhebende Lasten und Dachdurchdringungen geplant und anschließend exakt umgesetzt werden, um die abhebenden Kräfte zu kompensieren. Die Modulgerüste wurden sowohl horizontal als auch vertikal an den verschiedenen Dachkonstruktionen mit speziell dafür konstruierten Rückverankerungen gesichert. Ergänzt wurde die Gesamtkonstruktion mit diversen Lasttürmen, die als Einbringebenen für Material und Geräte dienten. Im Inneren des Gebäudes mussten unter Berücksichtigung der laufenden Produktion Raum- und Schutzgerüste mit entsprechenden Fangnetzen in den Bereichen der Dachöffnungen geplant und aufgestellt werden, die, während der Dacharbeiten, das Herabfallen von Werkzeug, Material oder Personen verhindern sollten.
Durch die durchdachte Kombination des Sortiments der ALFIX GmbH konnten für die Aufgabenstellung und letztendlich für den Kunden ein optimales Arbeits- und Schutzgerüst inkl. Wetterschutzeinhausung für die geplanten Sanierungsarbeiten mit dazugehörigen technischen Unterlagen wie statischen Berechnungen und 3D Darstellungen geliefert werden.